Einen sehr schönen Text, den ich euch hier nicht vorenthalten möchte, entstand im Zusammenhang mit den Flashmobaktionen „Taksim ist überall – Halle„. Aylin von Appen, Initiatorin der Aktion, schildert in einem bewegenden Text, wie ein Mann vermutlich mit einer „geistigen Behinderung“ mit den Geschehnissen konfrontiert wird, von denen er bis dahin nichts wusste:
Ich denke es ist noch etwas zu heute zu sagen, denn abgesehn von der schönen Atmosphäre die heute enstand, wurden wir ziemlich von einem Mann bewegt.
Er hat, das muss hier gesagt werden, eine geistige Behinderung.
Er kam auf uns zu um zu wissen warum wir hier so rumstehen, daraufhin gaben wir ihm den Flyer, welchen er zwar laß, doch nicht verstand. Also fragt er bei uns bei jedem einzelnen Punkt nach:
Warum 13 Polizisten in der Türkei selbstmord begangen haben.
Was das bedeutet: „Die Polizisten gehen mit Wasserwerfern auf die Demonstranten los.“
Warum ab 22 Uhr Alkoholverbot herrscht, bedeutet es..auch auf Feiern, zu besonderen Anlässen darf nicht getrunken werden?… und jeden einzelnen Punkt erklärten wir ihm.
Dass… Die Polizisten den Druck nicht stand hielten, der von der Regierung ausgeübt wird und keinen anderen Ausweg sahen, da ihnen sonst selber was zu gestoßen wäre.
Er: Das ist ja schrecklich.
Dass…. Man als Alkoholiker von der Regierung abgestempelt wird, wenn man auch nur ein Bier trinkt.
Seine Reaktion und sein Gesichtsausdruck auf die Antworten, welche ich leider nicht vermag in Worte auszudrücken, spiegelte das wieder, was wohl jeder innerlich darüber dachte… dieser Augenblick war krass bewegend, weil er wortlos alles sagte, was darüber zu sagen wäre.