Französischer Animationsfilm „Mortys“ unter Creative-Commons-Lizenz verfügbar

Summary: On enquiry on Vimeo the producers of “Mortys” agreed to release their animated short movie under CC license (BY-NC-ND). The homepage and the streaming link are shown at the bottom of the article.

Eine tolle Nachricht kann ich hier mal verkünden. Vor ein paar Stunden hab ich den Kurzfilm „Mortys“ auf Vimeo gefunden und leider festgestellt, dass der Film zwar dort in ganzer Länge zu sehen ist, aber nicht unter Creative-Commons-Lizenz steht. Auf die Anfrage hin, ob man den nicht unter CC stellen könnte, hab ich wenige Stunden danach eine positive Rückmeldung bekommen! Damit ist es nun möglich, den Film auch im Freien Kino Halle zu zeigen! Zur Vollständigkeit sei auf den betreffenden Blogpost dort verlinkt.

Den Film kann man hier als Stream in französischen Originalfassung mit englischen Untertiteln sehen.

Mehr Infos zu dem Film und zu den Produzenten:

Homepage zu Mortys

Homepage (Blog) von Bad Kidow Company

Stream auf Vimeo

 

33 GB des wissenschaftlichen Journals „Philosophical Transactions of the Royal Society“ auf The Pirate Bay

Wie Golem.de berichtet, hat ein Mann namens „Greg Maxwell“ hat am heutigen Tage insgesamt knapp 19.000 Artikel des Journals „Philosophical Transactions of the Royal Societyauf The Pirate Bay hochgeladen. Laut Maxwell sollten diese Werke, die zwischen dem 17. Jh. und 1923 entstanden, mittlerweile alle Public Domain („gemeinfrei“) sein und damit für jeden kostenlos verfügbar sein. Bei JSTOR ist dieses Journal gar nicht auffindbar. Maxwell schreibt in der Beschreibung zu diesem Torrent, dass ein älterer Artikel $8 kostet, wenngleich die Autoren und Reviewer im Gegenzug meistens keine Vergütung für ihre Arbeit bekämen, teilweise sogar noch für eine Veröffentlichung bezahlen müssten. Er schreibt:

Academic publishing is an odd system, the authors are not paid for their
writing, nor are the peer reviewers (they’re just more unpaid academics),
and in some fields even the journal editors are unpaid. Sometimes the
authors must even pay the publishers.

Dass er dies jetzt getan hat, führt er auf den Fall von Aaron Swartz zurück, der angeklagt wurde bei JSTOR über 4 Mio. Artikel heruntergeladen, aber nicht verbreitet haben soll. Maxwell wollte diese Artikel eigentlich bei Wikisource hochladen, fürchtete nun aber juritische Konsequenzen. Deswegen hat er sich dafür entschieden sie auf TPB zu releasen:

The documents are part of the shared heritage of all mankind,
and are rightfully in the public domain, but they are not available
freely. Instead the articles are available at $19 each–for one month’s
viewing, by one person, on one computer. It’s a steal. From you.

Österreichs Nationalhymne, Gender und Urheberrecht

Im Januar 2012 soll eine Neufassung der österreichischen Bundeshymne in Kraft treten. Es geht um die 1. Strophe:

Land der Berge, Land am Strome,
Land der Äcker, Land der Dome,
Land der Hämmer, zukunftsreich!
Heimat bist du großer Söhne,
Volk, begnadet für das Schöne,
Vielgerühmtes Österreich,
Vielgerühmtes Österreich.

 

Die Sängerin Christina Stürmer hatte im Jahr 2010 den Song verändert, indem sie (aus der oben hervorgehobenen) Zeile „Heimat bist du großer Söhne und Töchter“ machte. Daraufhin zogen die Erben von Paula Preradovićs, deren Lied 1946 von einer Jury zur Nationalhymne erhoben wurde, vor Gericht, um diese Veränderung an dem Lied anzufechten. Letztlich wurde die Klage abgewiesen, da laut der Richterin die Urheberrechte auf den Staat übergegangen sind und das Oberlandesgericht Wien zum anderen die Veränderung der Strophe als zeitgemäßes gesellschaftspolitisches Anliegen verteidigte.

Die ehemalige Frauenministern hat nun nach reichlicher „Kritik“ einiger männlichen Kollegen durchsetzen können, dass die Strophe vermutlich in ähnlicher Form wie der Christina Stürmers umgeschrieben wird. Ein gutes Zeichen für die Gleichberechtigung von Frauen ist es zumindest, schließlich stellt nicht nur der Ausschluss einer Gruppe eine Form von Diskriminierung dar, sondern auch die bewusste Nicht-Benennung einer solchen. Dass eine Nationalhymne allein auf eine männlich geprägte Kulturgeschichte verweist, wird der Rolle der Frauen in der österreichischen Geschichte nicht gerecht (um es mal freundlich auszudrücken).

Die Strophe könnte womöglich in „Heimat großer Töchter, Söhne“ oder „Heimat großer Töchter und Söhne“ (Hörbeispiel ab 1:30 min im Stream bzw. Direktlink zur MP3/OGG). Eine Kommission aus u.a. Musik- und SprachwissenschaftlerInnen wird sich dieser Frage in den nächsten Monaten widmen.

Update: Auf Wissenlogs ist dazu ein interessanter Beitrag gebloggt wurden, der auch kurz auf die deutsche Hymne eingeht oder das Ersetzen von „Söhne und Töchter“ durch „Menschen“ (alternativ dazu vielleicht auch „Kinder“?) vorschlägt.